Stefanie Krause – skarte

Die Farbe ist das Zentrum meiner Kunst. Von ihr geht mein gesamtes gestalterisches Schaffen aus, zu ihr kehrt alles zurück.

Ich male länger als ich denken kann. Farbe benötigt kein gedankliches Konstrukt, sie kann einfach sein. Sie zu präsentieren, ihr einen Charakter und eine Haptik zu geben und sie zum Sprechen und Agieren zu bringen, ist die Basis meiner künstlerischen Arbeit.

Bisher hat sich die Malerei für mich als die beste Verbündete erwiesen, um meine künstlerische Philosophie umzusetzen. Das Material selbst ist Inspiration, jedes hat seine eigene Geschichte, seine individuelle Beschaffenheit, jedes bringt sich unterschiedlich in den Arbeitsprozess ein: Wachs, Sand, Mehle, Rost, Sumpfkalk sind die Bühne für Farbflächen, machen sie noch lebendiger und nahbarer.

Somit können aus Farben, Flächen und Haptik Geschichten entstehen, die sich jedem Betrachter anders erzählen und anders verstanden werden. Von der Farbe ausgehend, führt es zur Beschaffenheit von Flächen, Struktur, zu Licht und Schatten – im Grunde zur Natur selbst, der ewigen Geschichte von Entstehung, Leben und Verfall.

Die Auseinandersetzung mit der Prozess Malerei Anfang der 20er Jahre war ein konsequenter Schritt, um meine Art der Malerei voran zu bringen. Über diese Art der Malerei – einhergehend mit weiteren Aspekten meiner persönlichen Entwicklung – habe ich einen noch tiefgreifenderen Zugang zu Ausdrucksformen meiner Kunst gefunden. Eine Malerei, die gelebt und präsentiert werden will.

Ich bin Gründungsmitglied des Künstlerkollektivs cycART.

cycART wurde für Künstler:innen gegründet, die sich im Leben und in der Kunst intuitiv auf Prozesse einlassen. Dabei steht cycART für den Zyklus des Lebens und dessen künstlerischen Verarbeitung. Die Themen des Lebens – Kreation, Entstehung, Wachstum, Entwicklung, Verlust, Verfall, Tod und Wiedergeburt werden im künstlerischen Schaffen dargestellt.

Durch die Verwendung von natürlichen Bau- und Malmaterialien, spiegelt sich in den Werken die Feinstofflichkeit der Prozesse. Dabei arbeitet die Gruppe in Kunst- und Ausdrucksformen thematisch und stilistisch frei.